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projekt im Detail
Sanierung St. Nazarius

Ehre die Geschichte und nutze die Weisheit für die Gestaltung in der Gegenwart

Projekt Beschrieb

Die Pfarrkirche St.Nazarius wurde von 1986-1991 innen und außen renoviert

Bauherr:
Katholische Pfarrgemeinde
Ober-Roden
Kategorie:
Sanierung, Kirche, Sandstein, Neugotik, Sakristei

Alte Mauern in neuem Glanz

Außenrenovierung
Nach fast hundertjährigem Bestehen, waren Teile der Sandsteinfassade der St. Nazarius-Kirche in Ober-Roden durch Witterungseinflüsse zum Teil erheblich zerstört. Im Bereich der Turmfialen bestand darüber hinaus akute Einsturzgefahr.
In den 50er Jahren sind zentrale Bestandteile der neugotischen Architektur aus der Kirche entfernt worden.  Bei den anstehenden Sanierungsarbeiten sollte der ursprüngliche Zustand von St. Nararius so weit wie möglich wieder hergestellt werden.
Beim Abbau der südwestlichen Fiale fand sich eine Bleikartusche mit Plänen und Fotografien des Architekten und der Bauherren, sowie Münzen aus der Zeit des Kirchenbaus. Das Giebelkreuz, das in den 40er Jahren abgestürzt war, wurde nach historischen Vorlagen nachgebaut und an seiner ursprünglichen Stelle angebracht.
Von den alten Kirchenplänen waren keine mehr vorhanden, so dass das gesamte Gebäude neu aufgenommen und gezeichnet werden musste. Des Weiteren wurde 1986 ein neuer Wetterhahn angebracht und Chor und Seitenfassaden restauriert.  

Sakristeirenovierung
Zeitgleich mit der Außenrenovierung wurde die Sakristei im historisierenden Stil erweitert. Dabei wurden die Steine der Westfassade einzeln ausgebaut und im Garten der Kirche gelagert. Erst nach dem Ausbau wurde festgestellt, dass es sich nicht um eine Vorblendung, sondern um ein massives Sandsteinmauerwerk handelt. Beim Aushub des Sakristeikellers fand sich eine große Lehmlinse, die von Hand ausgehoben werden musste, da aus statischen Gründen nicht mit schwerem Gerät gearbeitet werden konnte.

Innensanierung
Im Dezember 1991 konnte die Innenrenovierung der St. Nazarius Kirche in Ober-Roden abgeschlossen werden. Die Maßnahme beseitigte die Veränderungen, die in den 50er Jahren im Rahmen einer Renovierung den alten Charakter der Kirche, insbesondere im Chorbereich, überdeckten. Damals wurde die neugotische Ausstattung größtenteils entfernt, Kanzel, Altar und Chorfenster wurden zerstört. Die damals zugemauerten Spitzbögen des Chorraumes und der Taufkapelle wurden wieder geöffnet, die angeschlagenen Kapitelle wieder hergestellt. Der Chor erhielt wieder einen originalen neugotischen Altar. Der Voraltar, der Unterbau der Tageskirche wurden in der gleichen Formsprache neu konzipiert.
Der Orgelprospekt wurde in seiner ursprünglichen Form belassen und mit einer elektronischen Orgel bestückt. Es handelt sich um die größte elektronische Orgel auf dem Festland Europas.
In den 50er Jahren aus dem Innenraum entfernte neugotischen Elemente, wurden rekonstruiert.  

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